Natürlich gibt es unendlich viele Legenden über den
Ursprung der Traumfänger - hier jedoch möchte ich euch die aztekische
Überlieferung nahebringen - wie ich sie von "meinen " Azteken gelernt
habe:
Die
Überlieferung der Azteken über "Titlahtin", den Traumfänger
(Nacherzählung)
Seit uralten Zeiten erzählte man sich bei
den Azteken, dass, wenn es dunkel wird, Energien und Wesenheiten sich auf den
Weg machen um Gutes oder Schädliches den müde und schläfrig gewordenen Menschen
zu tun. Teilweise verwandeln sich die Geister und Energien auch in gute und
schlechte Träume und besuchen auf diese Weise die Schlafenden. Doch schlechte
Träume können den Menschen Krankheit und Unheil bringen . . .
Dies
wusste auch einst eine
Medizinfrau, zu der immer wieder die Mütter mit ihren weinenden Kindern kamen
und um Hilfe baten. Die Weise Frau wandte sich an Pflanzen und Tiere, um mit
ihnen Rat zu halten. Die Spinnenfrau, die sehr alt und weise war, kam nach
vorne in den Kreis und sagte:
„So wie ich
zwischen Zweigen Netze spinne, so sollst auch du Zweige zu einem Kreis biegen
und darin ein Netz weben. Füge auch Dinge aus der Natur dazu, die den guten
großen Energien zugehören, wie Erde, Feuer, Luft und Wasser.
Für
die Erde nimm
etwas von einem Tier – am besten vom Totemtier der jeweiligen Person,
für
das Feuer einen
Stein oder Kristall,
für
die Luft nimm
Federn und
für
das Wasser kann
es eine Muschel sein.“
Und die Spinnenfrau webte und spann den ersten Traumfänger, und lehrte
so der Medizinfrau, wie sie zu knüpfen und zu weben hat.
Als
sie fertig war,
gab sie der Weisen Frau das Netz mit der Anweisung, den Traumfänger über das
Bett oder in den Schlafbereich zu hängen.
Die
Medizinfrau
bedankte sich bei der Spinnenfrau und kehrte mit dem "Titlahtin",
also "Das, was mich beruhigt", in das Dorf zurück.
Ab
da webte die Medizinfrau Traumfänger für Kinder und Erwachsene und keine
schlechte Energie kroch mehr in die Tipis. Und als sie alt wurde, gab sie das
Wissen weiter und so wurde es überliefert bis in die heutige Zeit.
Seit dieser Zeit wird
dieses wunderschöne Geschenk der Spinnenfrau verbreitet . . .
Titlahtin – „Das, was mich beruhigt“
(Das Wort "Titlahtin" ist
„Nahuatl“ die alte Sprache der Azteken, die heute noch gesprochen wird.)
Analoge Geschichten
erzählte man auch in den nordamerikanischen Tribes – aber auch in den
keltischen Mythen, so dass auch hier Traumfänger in ähnlicher Form existierten.
Meine Traumfänger sind
eine Symbiose aus beiden . . . ©
S. Uridil / Aztec-Art