HALLOWEEN . . .
S. Uridil©
ist –
genauso wie Beltane – oder Walpurgis zwar offiziell nur auf eine Nacht
beschränkt, doch der Einfluss der herrschenden Energien wirkt bis zu 3 Tage
vorher und nachher.
In
dieser Zeit ist die Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits
besonders durchlässig und so gehören eigentlich beide Ereignisse zu besonderen
Festen. Feiert man zu Beltane freudig und tanzend, so wird zu Samhain das Jahr
und der Jahreskreis verabschiedet. Noch zu meiner Kinderzeit war es Brauch, zum
1. November neue Kleidung – Winterkleidung – zu bekommen.
Leider
ist jedoch speziell Samhain zu einem fürchterlichen Spektakel verkommen, das an
Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten ist. Anstatt dieses hohe Fest mit
Meditation zu begehen und das Ruhen der Natur zu feiern, wird in den
fürchterlichsten Masken und Verkleidungen herumgelaufen.
Natürlich
soll man auch feiern, und – natürlich sind die Jenseitigen nicht nur immer gut
und schön – aber muss es so ausarten?
Da
gibt es zum Beispiel das Thema „HEXEN“:
Doch –
woher kommt das? Und – waren sie so böse, wie sie zu oft dargestellt werden?
NEIN !
Wenn
man sich auch nur ein wenig mit den Themen Kulturen, Religionen Traditionen und
dergleichen befasst hat, so wird man erkennen, dass alles auf einen
Urschamanismus zurück weist. In vielen Ländern und Kulturen werden heute noch
die Schamanen / Schamaninnen hoch verehrt. Warum nicht in Europa? Weil man sie
ausgerottet hat und somit das Alte Wissen korrumpiert wurde. Ursprünglich
wohnten die Weisen Frauen – also die Schamaninnen – entfernt(er) von den
Dörfern und größeren Ansiedlungen. Meist im / am Wald oder eben auf Lichtungen,
wo auch ausreichend Wiese vorhanden war und sie somit auf einen von der Natur
eingerahmten (eingezäunten) Areal lebten. Dort wuchsen auch die Kräuter, die
die kräuterkundigen Frauen benötigten. Was gerade nicht da war, wurde
untereinander getauscht, wie es beispielsweise in Südamerika von den dortigen
Schamanen heute noch praktiziert wird. Und so besaßen sie ein weitreichendes
Wissen über Krankheit, Heilung, Geburt und Tod – was so Einigen absolut nicht
passte.
Auf
Grund der Wohnstätten der Weisen Frauen wurden sie im Volksmund auch
„Zaunreiterinnen (= von dem natürlich eingeZÄUNTEN Areal) genannt. Der
bekanntere Name aber war erst „die Weisen Frauen vom Hag“ oder „Hagediessen“ (=
der oben benannte Bereich wurde und wird noch heute als „Hag“ bezeichnet) und
veränderte sich mit der Zeit zu „Hagsen“ – was nur die Abkürzung des Wortes
Hahgediessen ist.
Nun
kamen die Mönche und sahen, welche macht die Weisen Frauen hatten. Nun, aus
ihrer Sicht ging das ja gar nicht. Sie legten Klostergärten an und holten sich
– über Umwege – die Kräuter und ein wenig des Wissens und pflanzten die Kräuter
willkürlich an, ohne sich um Standort, Bodenbeschaffenheit oder dergleichen zu
kümmern. Dass die Kräuter damit viel an Kraft und Heilkraft verloren ist
eigentlich verständlich. Den „guten Männern“ war es das nicht, auch ging es
gänzlich gegen die (von Männern gemachte!) Religion, dass Frauen Wissen und
Macht hatten - und so VERTEUFELTEN sie die Frauen und aus den „Hagsen“ wurden
einfach die „Hexen“ und verleumdet. Die Inquisition tat ein Übriges.
Da war
gerade dieses Wort „VERTEUFELN“ . .
. Was war der Teufel, wenn man ihn bei Licht betrachtete?
In all
den Kriegen und Kämpfen, die das Früh- Mittel- und Spätmittelalter zu erdulden
hatte, wurden nicht nur viele Männer getötet (ich frage mich manchmal, wie die
europäische Bevölkerung überleben konnte) und verletzt.
Nun
war ein Mann, der einen Arm oder Fuß verloren hatte, in der Landwirtschaft
nicht mehr voll einsatzfähig. Oft hatte eine Familie auch Haus und Hof
verloren. Was oft blieb, war das äußerst magere Einkommen als Köhler.
Nun –
wie musste man sich das vorstellen:
von der Holzkohle und der Asche waren sie von Haus aus verrußt = schwarz. Es
lebte ein Köhler allerdings Sommer und Winter bei seinem Meiler – also war ihm
auch kalt. So erbat er sich, wenn irgendwo eine Ziege geschlachtet wurde die
Haut, gerbte sie ein wenig oder gar nicht und hüllte sich in die wärmende Haut
so gut es ging. Dass meistens noch der Kopf mit den Hörnern dran war, störte
ihn meist wenig. Auch war ein Ziegenfuß bei Verlust eines Beines nicht nur
hilfreich sondern auch einfacher zu bekommen.
Runden
wir das Bild ab: Ein Mann, schwarz vom Ruß, mit einem stinkenden Fell, das
eventuell noch Hörner Hatte und als Substitut für den Fuß einen Ziegenfuß – und
fertig ist der „Teufel“, wie er gerne landläufig beschrieben wird.
Was das mit Samhain zu tun hat?
Alles! Einerseits waren da der Aberglaube und die (von interessierter Seite gut
geschürte) Angst vor Hölle und Fegefeuer, andererseits waren da auch das fest
verwurzelte Wissen und die Tradition der Ahnenverehrung.
Die
Verbindung zu den Ahnen, die einem beschützen und leiteten, war eine große
spirituelle Kraft früherer Kulturen. Sie lebten nicht als getrennt von ihren
verstorbenen Ahnen, sondern spürten ihre allgegenwärtige Gegenwart in ihrem
Leben. Sie baten sie um Rat und Beistand in allen wichtigen Angelegenheiten,
sie verehrten sie und achteten sie.
Man
glaubte, dass die Toten an diesem Abend die Erlaubnis hätten, an den Ort ihres
früheren Lebens zurückzukehren. Und da es sich auf Grund dessen natürlich
größtenteils um hochverehrte Ahnen handelte, standen die Lebenden dem Ereignis
mit gemischten Gefühlen gegenüber: mit Achtung und mit Scheu. Die Kraft und
Hilfe, die von den Ahnen kam und auch noch heute kommen könnte, war
unglaublich. Und so schenkte man ihnen gerade in dieser Nacht besondere
Aufmerksamkeit.
Noch
älter ist jedoch die keltische Tradition, da ganz Europa uraltes Keltenland war
/ist.
Es ist das keltische Silvester,
dessen Name sich von „all Hallows eve“, was so viel wie Allerheiligen bedeutet,
ableitet. Für die Kelten ist - mythologisch gesehen - Samhain auch den
Zeitpunkt, wo der Jahreskreiskönig, also die Sonne, stirbt. Nur durch den Tod
kann neues Leben entstehen – und so
steht gerade das Fest Samhain für den ewigen Kreislauf des Lebens.
*****
Like Beltane or Walpurgis, it is officially limited
to only one night, but the influence of the ruling energies takes up to 3 days
before and after. At this time, the connection between the other side and the
hereafter is particularly permeable, and so both events actually belong to
particular festivals. Whereas Beltane is celebrated joyfully and dancing, the
year with its passed seasons - the celebration at Samhain is a farewell. In my
childhood, it was customary to get new clothes - winter clothes - at November 1st
as to celebrate the beginning of a new year.
Unfortunately, Samhain, in particular, has
degenerated into a terrifying spectacle, which can hardly be surpassed in
tastelessness. Instead of celebrating this high festival with meditation and
celebrating the resting of nature, the most horrible masks and disguises run
around. Of course, you should also celebrate, and - of course, the other world
is not only always good and beautiful - but: must it be so?
There is for example, the theme "WITCHES":
Where does his word come from? Moreover, were they
as evil as they were portrayed too often? Now
if you are a little interested in themes of cultures, religions, traditions and
the like, you will see that everything reverts to primordialism.
In many countries and cultures, the shamans are
still highly revered today. Why not in Europe?
Because they have been exterminated
and thus the old knowledge has been corrupted.
Originally, the wise women - the shamans - lived removed from the villages and
larger settlements. Mostly in the forest or even on clearing, where there were
also sufficient meadows and thus they lived on an area, framed by the nature (fenced). The herbs, which the
herbalist women needed, also grew there. What was not there was exchanged among
themselves, as still practiced in South - and Central America by the local
shamans. Therefore, they possessed a far-reaching knowledge of illness,
healing, birth and death - which absolutely did not fit to some.
Because of the dwellings of the wise women, they were also called
"Zaunreiterinnen" (= “fence riders” of the naturally fenced-in area)
in the common language usage. The better-known name, however, was first called
"the wise women of the Hag" or "Hagediessen" (= the
above-mentioned area and is still today called "Hag" = “fenced area”)
and changed with time to "Hagsen" - which is only the abbreviation of
the word "Hagediessen".
Now the monks came and saw what power the wise women had. Well, from their
point of view, that did not work. They set up monastic gardens, and took the
herbs and a little bit of knowledge - by way of a little (big) cheating - and
planted the herbs arbitrarily, without taking care of the location, soil, or
the like.
That the herbs thus lost a lot of strength and
healing power is actually understandable. It was not to the "good
men," and also was it wholly contrary to the religion - made by men - that
women had knowledge and power, so they denounced the women, and the
"Hagsen" were simply mispronounces to "witches" (=Hexen)
and thus the "witches" slandered. The Inquisition did the rest.
There was just this word "denounce" (in
German language "VERTEUFELN”).
. .
What was the devil
when you looked at him in this light?
In all the wars and struggles that the early Middle and Late Middle Ages had
endured, not only were many men killed (I sometimes wonder how the European
population could survive) but also injured.
Now - a man who had lost an arm or foot was no
longer fully operational in agriculture. Often a family had lost house and
farm. What mostly remained was the extremely meager income as a charcoal.
Well, how should one imagine this?
They were soothed black from the charcoal and the
ashes. There lived a man however summer and winter at this place – so he was
exposed to all sorts of weather.
The easiest way to help himself was to ask if a goat was slaughtered somewhere
near, to get the skin, tanned it a little or not at all, and wrapped himself in
the warming skin as best he could. That usually the head with the horns was still
attached usually disturbed him little. In addition, a goat foot was not only
helpful when having lost a leg but also easy to get.
Let's round off the picture:
A man, black from the soot, with a stinking coat
that may still have horns and a goat-foot, as a substitute for the leg - and
the "devil" is ready, as he usually is described in popular terms.
What has this to do with SAMHAIN?
EVERYTHING!
On the one hand, there were the superstition and
the (well fed by the interested side = monks) fears of hell and purgatory, and
on the other hand there was also the firmly rooted knowledge and the tradition
of ancestral worship.
The connection to the ancestors that protected and
directed one, was a great spiritual force of earlier cultures. They did not
live apart from their deceased ancestors, but felt their ubiquitous presence in
their lives. They asked for advice and assistance in all important matters,
they worshiped them and respected them.
It was believed that on this evening the dead ancestors would have permission
to return to the place of their former life. And, since for the most part, it
was a question of highly revered ancestors, the living ones faced the event
with mixed feelings: with respect and with shyness. The strength and help that
came from the ancestors - and could still come today - was incredible.
Therefore, them were given special attention during the night.
Even more ancient is the Celtic tradition, since
all of Europe was (and still is) ancient Celtic.
It is the Celtic New Year's Eve, whose name derives
from "ALL HALLOWS EVE",
which means as much as All Saints.
For the Celts - from a mythological point of view -
Samhain is also the date when the yearly king, the sun, dies. It is only
through death that new life can arise - and
so the feast of Samhain stands for the eternal cycle of life.